Habenhausen in den Schlussminuten gnadenlos – „Kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen“
Personell gebeutelt reiste der TVC nach Bremen, bot seinem Gegner ein über weite Strecken offenes Match und fährt am Ende dennoch ohne Punkte zurück: beim ATSV Habenhausen gab es für den TV Cloppenburg eine 30:21 (13:13) – Niederlage. Die Einstellung der TVC-Handballer stimmte aber ein weiteres Mal.
Nach dem Punktgewinn am letzten Wochenende reiste der TVC-Tross mit einer Menge Selbstbewusstsein in den Bremer Süden. Die Partie zeigte sich zunächst ausgeglichen und phasenweise zerfahren. Zumeist fand das Spielgeschehen zwischen den Kreisen statt, Wurfversuche sahen die Zuschauer vor den Bildschirmen in den ersten Minuten nur wenige. Erst in der vierten Minute fiel das erste Tor: Nils-Uwe Hansen hatte den TVC in Führung gebracht. In der Folgezeit tat sich weiterhin wenig an den Kreisen, beide Teams agierten in den Deckungen aggressiv und ließen nur wenige Lücken. 3:3 stand es nach zehn Minuten und es schien, als würde sich ein zähes Handballmatch entwickeln. Dem war jedoch nicht so. Mit zunehmender Spielzeit öffneten beide Mannschaften ihre Deckungen ein wenig, zudem versuchte es sowohl Habenhausen als auch der TVC nun vermehrt aus dem Rückraum. Das Spiel blieb jedoch jederzeit spannend und offen. Zehn Minuten vor der Pause stand es 8:8, eine Minute später lag der TV Cloppenburg nach einem Doppelschlag mit 8:10 vorn. Habenhausen agierte fortan etwas hektischer und erhöhte das Tempo, das Team von Matthias Ruckh konnte kurz vor der Pause erneut ausgleichen. Mit 13:13 ging es in die Kabinen.
Das Spielgeschehen änderte sich mit Beginn des zweiten Durchgangs kaum. Sowohl der ATSV als auch der TVC behielten ihre aggressiven Deckungen und sorgten damit für wenige Möglichkeiten auf Seiten des Gegners. Bence Lugosi sorgte für das zwischenzeitliche 14:15 (37.), Habenhausen drehte das Spiel nur wenige Minuten später und übernahm mit 18:16 das Zepter (45.). Mit der Führung im Rücken bekamen de Bremer Aufwind. Habenhausen zog mit 19:16 weiter davon, zudem musste der TV Cloppenburg eine weitere Zeitstrafe hinnehmen. TVC-Coach Barna-Zsolt Akacsos reagierte und ließ fortan vermehrt mit leerem Tor spielen. Am Kreis hatte Cloppenburg auch weiterhin mit der kompakten ATSV-Deckung zu kämpfen, zudem entwickelte sich Keeper Daniel Sommerfeld zu einem echten Problem. Dreizehn Minuten vor dem Ende und beim Stand von 20:16 nahm Barna-Zsolt Akacsos die Auszeit, das Spiel schien dem TVC nun zu entgleiten. Akacsos stellte sein Team ein wenig um, ließ nun mit zwei Kreisläufern spielen und wollte so den Druck auf die ATSV-Deckung erhöhen. Das Spiel machten aber weiter die Gastgeber: Habenhausen erhöhte nun stetig und konnte zehn Minuten vor dem Ende zum 23:16 treffen. Zwar konnte der TVC in der Schlussphase immer mal wieder verkürzen, so richtig heran kamen die Südoldenburger jedoch nicht. Fünf Minuten vor dem Ende stand es 27:18 – das Spiel war entschieden. In den letzten fünf Minuten war der TVC um Schadensbegrenzung bemüht. Doch Cloppenburg leistete sich viele mitunter einfache Fehler. Das nutzte Habenhausen gnadenlos aus. Die Blau-Weißen blieben auch in den Schlussminuten torhungrig. Mit 30:21 gewann der ATSV Habenhausen gegen den TVC.
„Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Wir haben gut begonnen und den ATSV geärgert. Am Ende ist uns dann die Luft ausgegangen. Habenhausen konnte stetig durchwechseln, wir mussten personell dezimiert ins Spiel gehen. Mehr war heute leider nicht drin“, zeigte sich TVC-Trainer Barna-Zsolt Akacsos trotz der Niederlage dennoch zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.
ATSV Habenhausen: Berdar, Sommerfeld – Ruthke (1), Fischer, Wähmann, Budelmann (7/1), Meier (7), J. Schluroff (2), L. Schluroff (5), Steffens (1), Rojahn, Hintke, Ahrens (5), Feller (1), Steghöfer, Vulic (1)
TV Cloppenburg: Legler, Götting – Koellner (2), Harms (2), Lugosi (3), Borchert (1), Pal (3/3), Andreßen (2), Goepel, Hansen (5), Saalmann (1), Sibahi (2)
Zeitstrafen: L. Schluroff, Vulic / Lugosi, Borchert, Goepel, Hansen, Saalmann
Text und Foto: Robert Gertzen (RG-Pressefoto)