MORAL UND LEIDENSCHAFT BLEIBEN UNBELOHNT

Die Drittligahandballer des TV Cloppenburg müssen im Ligapokal die zweite Niederlage verdauen: Gegen die Füchse Berlin II gab es am heutigen Sonntag ein knappes 32:34 (14:20). Die Moral und die Leidenschaft der Rot-Weißen blieben leider unbelohnt.

Den besseren Spielbeginn erwischte der TVC: Bence Lugosi traf in den Anfangsminuten doppelt, die 2:0 – Führung der Gastgeber war nach vier Minuten alles andere als unverdient. Denn Cloppenburg zeigte sich hochmotiviert und ließ den Berliner Füchsen in der Anfangsphase mit einer stabilen und eng gestaffelten 6:0 – Deckung kaum Entfaltungsmöglichkeiten. Neben der Deckung wusste der TVC auch am Kreis zu überzeugen. Variable Spielzüge und Abschlüsse aus dem Rückraum konnte Berlin zunächst nicht verteidigen. Das änderte sich nach gut fünf Minuten. Cloppenburg hätte längst höher führen können, Berlin verkürzte zum 2:1 und glich nur wenige Augenblicke später aus. Fortan entwickelte sich eine unterhaltsame Handballpartie mit hohem Tempo. Sowohl Cloppenburg als auch der Gast aus Berlin suchten den schnellen Weg zum Tor und fackelten bei den Abschlüssen nicht lang. Berlin konnte, auch weil der TVC einige Würfe liegen ließ, das Spiel in der 12. Minute zum 4:5 drehen. In der Folgezeit erspielte sich der Favorit aus der Bundeshauptstadt einen leichten Feldvorteil und zog leicht davon. Beim Stand von 9:13 (21.) reagierte TVC-Coach Barna-Zsolt Akacsos und brachte den siebten Feldspieler für Torhüter Hendrik Legler. Cloppenburg kämpfte sich zurück, fand aber keine Mittel gegen die effektiven Tempogegenstöße der Füchse. Zur Pause hatten sich die Berliner beim 14:20 leicht absetzen können.

Berlin erwischte auch den besseren Start in die zweite Halbzeit. Das Team von Kenji Hövels nutzte den ersten Angriff direkt um die Führung auszubauen. Der TVC aber zeigte Moral, schüttelte sich und kämpfte sich eindrucksvoll zurück. Cloppenburg verkürzte, Mark Schulat traf zum 18:22 (36.). Der Rückstand blieb in der Folgezeit konstant bei vier Toren. Berlin traf, der TVC antwortete. Vor allem der bullige Kreisläufer Ole Harms war von der Füchse-Deckung kaum in den Griff zu bekommen. Vincent Saalmann und Bence Lugosi brachten den TVC vierzehn Minuten vor dem Ende auf 25:27 heran. Berlins Trainer Kenji Hövel nahm die Auszeit. Die Gäste hatten sichtlich Probleme mit der aggressiven und zielstrebigen Art Cloppenburgs. Das Spiel machte aber zunächst der TVC: Max Borchert sorgte für den Anschluss, sein Tor zum 27:28 brachte den TV Cloppenburg endgültig zurück ins Spiel. Die Gastgeber versäumten es allerdings nachzulegen. Stattdessen konnten die Füchse Berlin ihre Angriffe besser abschließen und lagen fünf Minuten vor dem Ende mit 29:32 vorn. TVC-Coach Akacsos nahm die Auszeit und schwor das Team auf die Schlussphase ein. Seine Mannen mobilisierten in den letzten Minuten ihre Kraftreserven und hielten das Spiel spannend. Den Schlusspunkt setzte Max Borchert: energisch hämmerte der Rechtsaußen den Ball zum 32:34 – Schlusspunkt in die Maschen.

Doch trotz der Niederlage bewiesen die TVC-Handballer Moral. Das knappe Ergebnis dürfte da nur kurz ärgern. Viel Zeit bliebt auch nicht: bereits am kommenden Samstag gastiert der TVC beim OHV Aurich zum nächsten Spiel im Ligapokal.

TV Cloppenburg: Legler, Götting – Harms (7), Lugosi (10), Borchert (3), Pal, Andreßen (n.e.), Niemann (n.e.), Schulat (4), Goepel, Hansen (1), Saalmann (5), Sibahi

Bericht und Fotos: Robert Gertzen (RG-Pressefoto)